Roland Pichler
Haus des Familienunternehmens
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Die Unternehmen in Deutschland sind mit dem Start der Bundesregierung in den ersten knapp 100 Tagen zufrieden. Fast drei Viertel aller Unternehmen geben der Bundesregierung die Schulnoten eins, zwei oder drei. Eine deutliche Mehrheit macht inzwischen auch eine bessere Stimmung in der Wirtschaft aus. Allerdings bleiben die Betriebe vorsichtig: Mehr als die Hälfte der Unternehmen erwartet in den nächsten Monaten für den eigenen Betrieb keine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. Dabei fällt auf, dass die Unternehmen zwar für sich selbst keine Verbesserung sehen, immerhin aber die meisten Unternehmen erwarten, dass der Standort Deutschland durch das Handeln der Politik insgesamt wettbewerbsfähiger wird. Für die von der Bundesregierung angekündigte Investitionsoffensive gibt es allerdings keine Anzeichen: Die Mehrzahl der Unternehmen plant keine zusätzlichen Investitionen. Das Gros der Unternehmen gibt an, dass das Regierungshandeln keine Auswirkungen auf den Zeitplan der eigenen Investitionsvorhaben hat.
Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage, welche die Stiftung Familienunternehmen beim ifo-Institut in Auftrag gegeben hat. Daran beteiligten sich knapp 1200 Unternehmen, die meisten davon sind Familienunternehmen (rund 1000). Dieses Verhältnis entspricht der Wirtschaftsstruktur in Deutschland.
„Es ist zwar erfreulich, dass sich die Stimmung in den Unternehmen etwas verbessert hat. Die wirtschaftliche Trendwende lässt aber auf sich warten. Die bisher beschlossenen Maßnahmen der Bundesregierung führen nicht dazu, dass Unternehmen hierzulande mehr investieren“, sagte Prof. Rainer Kirchdörfer, Vorstand der Stiftung Familienunternehmen und Politik. Er fordert: „Wir brauchen in der Politik mehr Tempo und einen deutlich breiteren Reformansatz.“ Das Ergebnis zeige, dass die Ankündigungen der Politik zwar Hoffnung weckten, aber die Unternehmen ihr Handeln an Fakten festmachten.
Mit großem Abstand vor anderen Aufgaben sehen die Unternehmen den Handlungsbedarf bei der Bürokratie. Gefragt, welche Maßnahmen die Bundesregierung zuerst angehen sollte, landete der Bürokratieabbau und eine effizientere Verwaltung bei 42 Prozent der Unternehmen auf Platz eins. An zweiter Stelle steht die Modernisierung der Infrastruktur, gefolgt von der Forderung nach Energiepreissenkungen.
Die Befragung gibt Aufschluss, welche Einzelmaßnahmen die Unternehmen zur Stärkung der Wirtschaft bevorzugen. Überraschend ist, dass die Unternehmen nicht die eigene Entlastung, sondern die Entlastung der Beschäftigten an erster Stelle nennen: Die höchste Zustimmung gibt es für die Forderung nach einer steuerlichen Entlastung von Arbeitseinkommen. Das sagen 90 Prozent der Unternehmen. Ähnlich dringlich ist für die Wirtschaft die Stabilisierung der Lohnnebenkosten. Die Reduzierung der Stromsteuer, die laut Regierung vorerst nicht kommen soll, halten 83 Prozent für notwendig. Die besseren steuerlichen Abschreibungsbedingungen, die bereits beschlossen sind, halten fast 70 Prozent für geeignet und sehr geeignet.
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